so viel zu mischlingen
- Entrüstung über die Schaffung von *Neu – Rassen* -
die Erschaffung neuer Hunde - Rassen begann bereits 1881
und seitdem lamentieren „ gewisse Leute “ über neue Ideen !
Ein Aufschrei des Entsetzens ging durch die „Jägerschaft“ und auch durch die „Presse“ – als Freiherr von Zedlitz – der unter dem Pseudonym „ Hegewald “ als Jäger und auch als Schriftsteller ein sehr bekannter und anerkannter Fachmann war – in seinem 1881 erschienenen Artikel zur Zucht des „ P u d e l p o i n t e r s “ aufrief !
Nachdem in den Jahren zuvor, die deutschen Jagdhunderassen sehr durch die englischen Rassen Pointer und Setter vermischt wurden – ohne zu einer Leistungssteigerung zu führen – fand – trotz des erwähnten Entsetzens der Öffentlichkeit – die sehr gut begründete Idee „Hegewald’s“ viele Anhänger. Einer davon war der ähnlich bekannte „Carl Rehfus“ – der unter dem Pseudo „Oberländer“ wirkte. Ihm ist es zu verdanken – dass es 1897 zur Gründung des „Verein der Pudelpointer-Züchter“ kam. Trotz aller Anfeindungen - versuchter Verleumdungen und Rufmord etc. - (bei uns sagt man „Was der Bauer nicht kennt das frisst er auch nicht“ - und solche Bauern gab es damals und auch heute noch zuhauf !!! ) - hat sich der PP durchgesetzt und zählt heute mit zu den beliebtesten „Jagdhunderassen“. Über den Sinn von Neurassenschaffungen zu streiten erübrigt sich eigentlich – denn was geht es dem „besonderen“ anderen an – wenn eben wiederum ein anderer „Ideen“ hat. Ob diese dann auch eine Zukunft (langfr. gesehen) haben – ist eine ganz andere Frage – und hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab – 1994 schrieb ich darüber :
Wenn wir über neue Rassen lesen - dann meist zusammen mit der Frage - muss das denn sein - haben wir denn nicht schon genügend Rassen ! ? ? Ich für meinen Teil stelle mir diese Frage nicht - im Gegenteil - ich bewundere Leute, die bereit sind, eine Idee nicht nur zu haben, sondern diese, meist unter großen persönlichen Opfern auch in die Tat umzusetzen. Im Zusammenhang mit Neuzüchtungen wird auch gleich das in der Hundezucht so prinzipiell „vergewaltigte“ Wort „Anerkennung“ gestellt ! Ich meine „Anerkennung“ ist das Letzte was eine neue Rasse zunächst braucht ! Der bekannte Heiko Gebhardt schrieb 1977 im Stern in seiner Artikelserie „Deutschland deine Hunde!“ zu diesem Thema : Bei der FCI in Brüssel - dem kynologischen Weltverband - wurden bis heute 296 Rassen anerkannt. Eine sog. Standardkommission, ein Rat der Weisen in Hundefragen, befindet darüber, ob das, was da Rasse werden will, wirklich von dauerhafter Qualität oder nur Zufallsprodukt ist. Aus der Bundesrepublik fanden in den letzten 30 Jahren nur der Kromfohrländer und der Eurasier Gnade vor den Augen dieses erlauchten Kollegiums. Der Antrag – auch den Bärenhund als Rasse zu akzeptieren – liegt dagegen seit Jahren auf Eis.
Soweit ~ 1977 Heiko Gebhardt wörtlich ~ was wohl alles aussagt !
Ich meine - eine neue Rasse kann sich nur selbst anerkennen - eben in der Form - dass sie Interessenten - also Käufer findet. Das alleine ist entscheidend und wird auch darüber befinden, ob eine neue Rasse (eine solche ist sie dann wenn sich diese konstant weitervererbt) „überlebt“ - also dass es diese auch dann noch geben wird, wenn deren Erzüchter selbst nicht mehr aktiv diese Zucht betreibt und ankurbelt! – N u r d a n n k a n n d i e s e w i r k l i c h ü b e r l e b e n – und „ a n e r k e n n t “ sich damit s e l b s t ~ s o e i n f a c h i s t d i e s a l l e s ! ~
Nicht alles was an „Neurassen – Planungen“ in Angriff genommen wird, hat auch eine wirkliche langfristige Überlebenschance. Obwohl ja die klassische altherkömmliche Rassehundezucht durch jahrelange „Schönheits-Wahnzucht“ – manche Rasse (mit kaum noch Lebenserwartungen) an den Abgrund geführt hat – stehen viele Leute einer so dringenden Blutauffrischung sehr skeptisch gegenüber. Man muss sich schon fragen, warum teils empfohlen wird irgend einen Mischling statt eines Rassehundes anzuschaffen, da solche nicht so krankheitsanfällig und langlebiger etc. sind. So ist es erklärlich, dass manche Züchter neue Weg suchen – in Form von Rassekreuzungen – um den Nachwuchs wieder mit mehr Lebensqualitäten auszustatten. Es ist natürlich das Recht jeden einzelnen, etwas für sich abzulehnen – er braucht so etwas ja nicht kaufen ! Aber genauso ist es andersherum das Recht jeden anderen, sich Gedanken über manche Missstände zu machen und er deswegen neue Wege beschreiten will. Ein solcher neuer Weg wurde z.B. auch beschritten, als 1960 ein Herr Wipfel außerhalb von VDH/FCI daran ging – den Wolf-Chow – dann umbenannt in Eurasier zu züchten. Das heißt für die so Gescheiten in unserem Lande – er machte ganz was „schlimmes“ er betrieb Rassekreuzungen Mischlingszucht ! Und siehe da – der Eurasier ist eine der wenigen „Neuschöpfungs-Rassen“ – die eine wirkliche Verbreitung und Beliebtheit erlangten. Da man solche * Verfehlungen * immer gerne * den Anderen“ zuschreibt * – die „angehende Michlingszucht wurde dann auch im VDH übernommen und feierte dort sehr große „ E r f o l g e “.
~ Mischblut - Hunde ~ deren Ahnentafeln und der VDH ~
In einem früheren Artikel hatte ich dargestellt, wie wir das Eintragen von gewollten „Mischblutjungtieren“ handhaben wollen - nämlich: deutlich als *Experimental - AT* kennzeichnen - ausführlich darstellen welchen Sinn das alles hat und vor allem welchen Rassen die Elterntiere usw., angehören. Oder ganz einfach gesprochen: > deutlich mit offenen Karten
< d.h. - dieses Experiment so darzustellen - dass die Jungtierkäufer auch wissen - was sie da kaufen - das sind wir unserer Meinung nach - diesen - und auch der *Rassehunde – Zucht* allgemein schuldig ! Aber wie ich nun gemerkt habe - stehen wir mit dieser Meinung fast alleine da ! Nachdem ich mir über " Mischblut – Hunde “ eingehende Gedanken gemacht hatte, legte ich mir aus meiner umfangreichen Ahnentafel - Sammlung einen Auszug von solchen an. Hier fand ich immerhin von 15 verschiedenen Vereinen AT in denen Mischblut-Hunde vorkommen. Nur eine solche - die des „Verein Germanischer Bärenhunde“ weist bei den Großeltern den Vermerk : - Leonberger- und -Kuvasz - auf. Für mein Empfinden sind das auch nur sehr schwache Hinweise - aber besser als gar nichts ! Bei allen andern 14 AT - keinerlei Erwähnungen - dass in der Abstammung auch Mischblut vorhanden ist ! Als ich mich noch nicht so eingehend mit diesen beschäftigt hatte - wunderte ich mich - warum solche teils als Registrier - AT bezeichnet wurden - ich konnte es mir nicht erklären. Nun weiß ich es „ zweifelsfrei “ - hinter diesem steckt „Mischblut“ ! Eigentlich habe ich ja kein Recht mich darüber mokieren - wenn andere Vereine m.M.n. so leichtfertig / verantwortungslos mit solchen AT-Ausstellungen hantieren! Die Liederlichste mir aus dieser Gilde vorliegende AT möchte ich nachfolgend in deren Einzelheiten kommentieren. Damit keine Zweifel aufkommen, mir liegt hier das Original vor – betrachten wir uns also nun gemeinsam diesen G ü t e s i e g e l :
Vorderseite: Nach den Emblemen <VDH> und FCI ist zu lesen: Verband für das Deutsche Hundewesen - Mitglied der FCI - Ahnennachweis - Deutsches Sammelzuchtbuch – für : Name des Hundes: „Alf vom Horenberg“ - Farbe: schwarz - Rasse: Eurasier - Geschlecht: Rüde - Wurftag: 02.04.80 - Züchter:.. - ZB-Nr.: VDH 82/010 0142 (soweit wörtl.zur Benennung des eingetr. Hundes).
Aus der Ahnentafel - Innenseite – alles wörtlich der drei vorh. Generationen übernommen :
1 3 7
Orion von der Bergstraße
Cinok vom Stechersee DSaR 721122
DSaR 721129 9
Europa-Sg. A-Leila vom Stechersee
Bodo aus dem Aschofen 5 DSaR 721124
DSaZB 732324 11
Cosi vom Jägerhof In einem von der FCI anerkannten
DSaR 721121 Zuchtbuch nicht eingetragen
13 siehe 11)
> Man beachte besonders : keinerlei Wurftage – Farbangaben etc.. Von den verschiedenen vorhandenen * R a s s e n * in der erweiterten Abstammung – ganz zu schweigen < ! ! ! ! ! !
Nun müssen wir genau aufpassen - Nr. 1 - also der Vater ist in das vorher erwähnte VDH-Deut-sches Sammelzuchtbuch (DSaZB) eingetragen - wogegen Nr. 3+5+7+9 in das DSaR eingetragen sind = VDH - Deutsches Sammelregister. Mütterlicherseits 2 ist alles ähnlich - wobei wir unter 8 nochmals den Cinok 3 finden ! Der Cinok ist hier sehr interessant - denn dies ist ein schwarzer Mischblutrüde - dessen Vater 7 ein weißer Samojede und dessen Mutter 9 Wolf-Chow/Eurasier ist !
Es hat mir große Mühe gemacht – dies alles zu rekonstruieren – aber es sind belegbare Tatsachen.
Fassen wir also zum Abschluss zusammen:
Alle die – die keine „Mischlings – Hunderassen“ mögen – die müssen keine solchen kaufen.
Aber – sie sollen dann bitte nicht diejenigen verurteilen – eben Leute die Ideen haben.
~ Nicht jeder Fortschritt brachte auf Anhieb immer Anerkennung ~
s o s i n d d i e M e n s c h e n n u n m a l e b e n !
- M e i e r -